Klavier lernen – Mit diesen 5 Tipps klappt es

Was Du unbedingt wissen solltest, bevor Du anfängst Klavier spielen zu lernen

Klavier spielen zu lernen ist eine beglückende, anstrengende und (wie man aus der Hirnforschung weiß) sehr sinnvolle Tätigkeit. Denn das Gehirn muss Höchstleistungen vollbringen, um das komplexe Zusammenspiel von Bewegungen der Finger, Lesen der Noten und Hören der Töne zu koordinieren.

Das Klavier ist zudem ein wunderbarer Helfer, um Deine Kreativität und Deine Emotionen auszudrücken. Jeder Klavierspielende wird Dir bestätigen können, dass es eine schöne Erfahrung ist, wenn man sich in einer bestimmten Stimmung ans Klavier setzt und diese dann in Musik ausdrückt. Axl Rose, der Sänger der Guns n Roses, sagte einmal so treffend: Wenn ich traurig oder wütend bin, setze ich mich ans Klavier und spiele. Und dann geht es mir besser.

Doch auch Axl Rose war einmal ein Anfänger und hat das Klavierspielen gelernt (wie die größten Komponisten auch). Was Du beachten solltest, um erfolgreich Klavier spielen zu lernen, welche theoretischen Grundlagen es braucht und welche kleinen Fallstricke hier und da lauern können (und wie man sie umgeht), will Dir der folgende Artikel kurz erläutern.

1. Womit Du beim Klavier lernen beginnen solltest

Am Anfang steht die Motivation: Diese ist normalerweise wie bei allen neuen Vorhaben, die man beginnt, groß. Oder vielleicht auch nicht, wenn es die Eltern „befohlen“ (oder auch nur empfohlen) haben, doch einmal Klavier zu lernen. Es ist ein guter Beginn, sich zu fragen, mit welcher Motivation man an die Sache herangeht – je größer diese ist, desto höher sind auch die Chancen, bei der Stange (bzw. beim Klavier) zu bleiben.

Wenn es ein innerer Impuls ist, der einen fast schon magisch dahin zieht, dass man damit beginnen will, Klavier zu lernen, ist dies die beste Voraussetzung. Doch auch, wenn man quasi von außen, zum Beispiel über die Eltern, zum Thema herangeführt worden ist, kann sich die Motivation schnell erhöhen, wenn man bemerkt, dass es Freude macht, dem Instrument Töne zu entlocken.

Der Anschlag zeigt dem Lehrer (oder einem selbst, wenn man zum Beispiel Online das Klavier spielen lernt), ob man auch Gefühl für das Instrument mitbringt. Online Kurse mit einem klaren roten Faden werden mehr und mehr zu einer gern wahrgenommenen Alternative zum klassischen Unterricht, vor allem, weil sie vergleichsweise günstig sehr günstig sind, und man dadurch, dass man kein „Tempolimit“ beim lernen hat schneller voran kommen kann.

Mein Klavierlehrer half mir sehr dabei, die ersten Schritte am Instrument zu gehen, die Tonleitern zu üben, Noten lesen zu können und gab mir die wichtigen Grundlagen mit, um selber weiter üben zu können. Beim Üben zeigt sich denn auch, wie groß die Motivation wirklich ist.

2. Wie Du es schaffst langfristig dran zu bleiben

Ist die erste Begeisterung über die klangvollen Töne, die man dem Instrument entlockt, vergangen, kommen irgendwann die Hindernisse. Tonleitern zu üben ist langweilig, ein bestimmtes Stück mag einfach nicht gelingen, die Ablenkungen sind zu groß etc. Die folgenden Tipps können Dir helfen, auf Kurs zu bleiben.

Lausche immer auf den Ausdruck. Was will das Stück, was Du übst, ausdrücken? Und was willst Du dort hineinlegen? Üben ist nicht immer angenehm, aber es ist wichtig, konzentriert zu üben. D.h. es sollte am besten eine feste Zeitspanne existieren, in der Du regelmäßig übst (30-60 Minuten am Tag wären zu Anfang ideal). Smartphones etc. sollten ausgeschaltet bleiben. Je weniger Ablenkung, desto besser.

Man kann durchaus etwas Kreativität hineinnehmen: Zum Beispiel Tonleitern nach ein paar Mal spielen verändern. Technische Probleme werden sich immer irgendwann einstellen. Wichtig ist, nicht einfach mechanisch zu üben, sondern Deinen persönlichen Ausdruck hineinzulegen.

Frustration wird sich hin und wieder einstellen (ein Klavier verzeiht es, wenn man es anschreit), doch hier nicht aufzugeben, ist wichtig. Wenn es Dir mit dem Klavier lernen wichtig ist, wirst Du diese kurzweiligen Tiefs überwinden. Konzentriert und langsam üben kann einem eine Menge Frustration ersparen.

Das Entscheidende zu Anfang ist tatsächlich (neben der Technik) das Durchhalten bzw. das Etablieren des Neuen in den Tagesablauf. Wenn Du (oder Deine wohlmeinenden Eltern oder am besten beide) hier konsequent sind, wird es Dir gelingen, die feste Zeit in Deinen Tagesplan zu integrieren und zu halten. Und irgendwann kommt sogar der Moment, wo Du Dich darauf freuen wirst, spielen zu können. Das ist dann die größte Belohnung.

3. Theoretische Grundlagen

Einige theoretische Grundlagen braucht es natürlich auch. Es gibt eine Fülle an hilfreicher Literatur zum Thema und auch im Netz findet man mittlerweile mehr und mehr Informationen hierzu. Manche Onlinekurse decken gar die gesamte Theorie, die Du zum Klavier spielen brauchst, in Videoform ab. (Eine sehr angenehme Art zu lernen, da man Dinge so oft man will wiederholen kann.)  Für den Anfang ist das wichtigste natürlich, die Noten und die sie begleitenden Artikulations- und Dynamikzeichen lesen zu können (Du hast bestimmt schon von „forte“ oder „pianissimo“ etc. gehört. Solche und viele andere Ausdrücke und Zeichen bestimmen Tempo und Ausdruck eines Stücks).

Natürlich kann man sich auch in weitere Literatur versenken (zu empfehlen wären zum Beispiel Heinrich Neuhaus: Die Kunst des Klavierspiels), doch wem nicht daran liegt, dem können die Grundkenntnisse zu Noten und Begleitungszeichen genügen. Das wichtigste ist das Üben. Und hierzu sind noch ein paar Worte zu sagen:

4. Fehler, die man vermeiden kann

Auch wenn der Wille und die Motivation noch so groß sind, können sich wie erwähnt trotzdem Phasen der Frustration einschleichen. Manche Enttäuschung kann aber auch aus Fehlern resultieren, welche man vermeiden könnte: Ganz falsch ist es, bei den ersten auftretenden Problemen den Bettel hinzuschmeißen.

„Aufgeben gilt nicht!“, sagte mein Klavierlehrer immer (womit er recht behalten sollte). Sein „Talent“ als ungenügend zu empfinden, ist auch nicht hilfreich (genauso wenig wie das Empfinden, man sei nach zwei Klavierstunden der neue Mozart). Viele Menschen fürchten es interessanterweise auch, Fehler zu machen und scheuen daher das Üben. Doch Fehler gehören zum Üben dazu.

Man ist auch nie zu alt, um mit dem Klavierspielen anzufangen. Lerne auch als Erwachsener Klavier!
Die Online Musikschule music2me wirbt beispielsweise mit einer Schülerin, die erst mit 70 Jahren mit dem spielen angefangen hat, und besser spielen kann, als manch junger Schüler.
Man sollte sich nicht zu kritisch einschätzen, auch wenn man schon eine Weile geübt hat.

Natürlich kann es vorkommen, dass der Klavierlehrer, den man hat, nicht der Richtige ist. Empfindet man die Klavierstunden bei ihm oder ihr als Qual oder hat man das Gefühl, einfach nicht voranzukommen, mag es Sinn machen, über einen Wechsel nachzudenken oder es mit einem der zahlreichen Online Kurse zu versuchen. Ganz wichtig und über allem stehend bleiben immer die drei folgenden goldenen Grundwerte des oder der Übenden:

Geduldig sein! Ausdauernd sein! Kreativ sein! Werden diese drei Werte gelebt (und liegt ein Minimum an Talent zugrunde), kommen eines Tages in jedem Falle die schönen Momente. Und dies möchte ich Dir als in der Freizeit gerne Klavier spielender Mensch auf den Weg geben: Es ist wunderschön, sich musikalisch ausdrücken zu können.

5. Fazit

Klavierspielen kann eine höchst beglückende und erfüllende Erfahrung sein. Vor den Erfolg haben die Götter allerdings den Schweiß gesetzt. Wer dran bleibt und nicht aufgibt, aus dem muss kein großer Meister werden. Aber ein Meister über sich selbst in jedem Falle: Und das ist (neben dem Genuss des Spielens) ein Wert an sich.